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Online Befragung

ONLINE BEFRAGUNG
 

Beschreibung:

Online-Befragungen (auch elektronische Fragebögen oder elektronische Befragung genannt) sind Befragungen, die über ein Online-Befragungstool via Internet durchgeführt werden. Sie finden vor allem in der Sozial-, Markt- und Meinungsforschung Anwendung. In den letzten Jahren haben Online-Befragungen sehr stark an Bedeutung gewonnen, da relativ rasch und relativ kostengünstig eine große Anzahl an Antworten erreicht werden kann. In sehr vielen Fällen ist die Qualität der erhobenen Rohdaten jedoch sehr gering und die aus diesen Daten gewonnenen Erkenntnisse bzw. daraus abgeleiteten Schlüsse mit Vorsicht zu genießen.

Vorteile von Online-Befragungen:

  • Kostengünstig, relativ rasch erstellbar und durchführbar
  • Die computergestützte Benutzerführung hilft Interviewerfehler zu vermeiden
  • Akustische und/oder visuelle Elemente (Bilder, Videos etc.) sind leicht integrierbar
  • Der programmierte Fragebogenaufbau erlaubt auch komplexe Befragungsabläufe
  • Keine manuelle Vercodung nötig – aus dem Online-Befragungstool sind die Rohdaten einfach auslesbar
  • Hohe Flexibilität für die befragten Personen, da diese selbst entscheiden können, wann (und wo) sie den Fragebogen ausfüllen möchten

Nachteile von Online-Befragungen:

  • Es existieren nur wenige valide Register (Personen über E-Mail-Adressen) als Grundgesamtheit
  • Oft eine extreme Selbstselektion der befragten Personen – vor allem über Verbreitung der Befragung über Webseiten (d.h. mangelnde Repräsentativität der erhobenen Daten)
  • Man erreicht nur Personen mit bekannter E-Mail-Adresse bzw. Internetzugang (Coverage Problem)
  • Eine Mehrfachteilnahme an der Befragung kann oft nur schwer verhindert werden

Tipps & sonstige Anmerkungen:

  • Die Grundprinzipien qualitativ hochwertiger Datenerhebung sind auch bei Online-Befragungen zu beachten. Eine Online-Befragung ist in den meisten Fällen ein Instrument der quantitativen Sozialforschung – das bedeutet, man möchte eine möglichst gute Aussage über eine definierte Grundgesamtheit haben. Damit ist es nicht zulässig, den Link zur Online-Befragung an "irgendwelche" E-Mail-Adressen (die man irgendwo her hat) zu schicken, ohne ein Wissen über die Grundgesamtheit zu haben. E-Mail-Adressen müssen genau so wie Postadressen (bei einer postalischen Erhebung) oder Telefonnummern (bei einer telefonischen Erhebung) aus einem geeigneten Register gezogen werden.
  • Online-Umfragen eignen sich besonders für Erhebungen klar definierter Gruppen mit 100%iger Erreichbarkeit (E-Mail-Adressen) bzw. Internetzugang (z.B. alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eines Unternehmens)
  • Das Ausfüllen einer Online-Befragung sollte nicht länger als 10 bis 15 Minuten in Anspruch nehmen. Umso länger eine Online-Befragung dauert, umso größer wird der Anteil der "Abbrecher" (Item-Non-Response).
  • Ideal wäre, die Befragungen mit Zugangscodes zu konzipieren. In einem ersten Schritt würde man die aus einem Register der Grundgesamtheit gezogenen Personen per Post oder Telefon über die Umfrage informieren und ihnen danach die Internetadresse der Online-Befragung sowie ihren persönlichen Zugangscode zukommen lassen. Jenen, die nicht an der Online-Befragung teilnehmen möchten bzw. können, könnte man eine Teilnahme per Telefon (Telefoninterview) anbieten.
  • Zur Erstellung von Online-Befragungen existiert eine Vielzahl von Angeboten zur "Selbsterstellung" im Internet. Diese bedürfen im Regelfall einer kurzen Einarbeitungszeit. Es ist nicht zu unterschätzen, dass auch Online-Befragungen einer gewissen Erfahrung im Umgang mit Online-Befragungstools bzw. Befragungen generell bedürfen. Teilweise wird die professionelle Erstellung einer Online-Befragung auch als Dienstleistung angeboten (z.B. www.interask.info).
  • Online-Befragungen sollten immer über einen "Pre-Test" vorgetestet werden. Erkenntnisse daraus sollten genutzt werden, um das gesamte Interviewdesign zu optimieren.