Abschlussarbeit.at

Telefonische Befragung

QUALITATIVE INHALTSANALYSE
 

Beschreibung:

Bei der telefonischen Befragung erfolgt die Befragung auf persönlichem, mündlichem Wege via Telefon. Die sehr große Personen- bzw. Haushaltsabdeckung mit Telefonen, lässt zu, dass Telefonbefragungen bei geeigneter Vorgehensweise als repräsentativ angesehen werden können. In der Vergangenheit waren Telefonregister Haushaltsregister, da über einen Festnetzanschluss immer ein Haushalt und nicht nur eine Person erreicht werden konnte. Mit der Zunahme der Mobilfunktelefonie wurden aus Telefonregister "gemischte" Register zwischen Haushalten und Personen. Dieser Umstand ist bei der Ziehung aus Telefonregistern zu berücksichtigen, da damit Mehrpersonenhaushalte eine höhere Ziehungswahrscheinlichkeit haben, als kleine Haushalte.

Vorteile von Telefon-Befragungen:

  • Telefonische Interviews sind (auch bei einer großen Stichprobe) relativ kostengünstig.
  • Gegenüber dem persönlichen Face-to-face-Interview ist die Anonymität erhöht. Dies kann die Qualität der Daten erhöhen, da die Befragten eher bereit sind wahrheitsgetreue Antworten zu geben.
  • Es könne relative kostengünstig mehrere Kontaktversuche vorgenommen werden – damit steigt die Antwortrate.
  • Die Stichprobengröße kann sehr hoch sein und die Stichprobenziehung über Telefonregister ist relativ einfach.
  • Ein hoher Standardisierungsgrad kann eine durchgehend hohe Qualität der Rohdaten ermöglichen.
  • Telefon-Befragungen bieten die Vorteile eines flexiblen Gespräches von Mensch zu Mensch.

Nachteile von Telefon-Befragungen:

  • Der Befragungsumfang ist eingeschränkt, da die befragten Personen nur eine gewisse Zeit am Telefon zur Verfügung stehen (möchten).
  • Hohe Antwortraten zu erreichen, ist mit viel Aufwand verbunden, da die Befragen am Telefon sehr einfach das Interview verweigern können (z.B. "Ich habe keine Zeit.")
  • Telefonregister sind seit langem keine reinen Haushaltsregister mehr. Diese "gemischten" Register zwischen Haushalten und Personen haben einen Einfluss auf die Ziehungswahrscheinlichkeiten.
  • Man sollte sich auf einfache Fragestellungen beschränken, da weniger Möglichkeiten zur Erklärung gegeben sind, als bei  Face-to-face-Interviews. Im Regelfall ist Qualität der erhobenen Daten deutlich schlechter, als die Ergebnisse einer persönlichen Face-to-Face-Befragung.

Telefonische Befragungen werden in den letzten Jahren fast ausschließlich als CATI-Interview (Computer Aided Telephone Interview) durchgeführt. In diesem Fall werden die zu befragenden Haushalte und der Fragebogen selbst via Computer vorgegeben.

Tipps & sonstige Anmerkungen:

  • Telefoninterviews sollten nicht länger als 10 bis 15 Minuten dauern und eine gewisse Komplexität in Inhalt und Sprache nicht übersteigen.
  • Die Auswahl und Einschulung des Interviewpersonals ist für die Datenqualität essentiell und sollte im Aufwand für die Befragung berücksichtigt werden.
  • Telefoninterviews sollten immer über einen "Pre-Test" vorgetestet werden. Erkenntnisse daraus sollten genutzt werden, um das gesamte Interviewdesign zu optimieren.