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Non-response Effekte / Nichtantwortereffekte

Non-Response-Effekte / Nichtantwortereffekte
 

Beschreibung:

Nichtantwort der Erhebungseinheit / Unit-Non-Response:

Dieser Fehler stellt eine Quelle der Verzerrung dar, in der das Verhalten der Antworter nicht gleich dem der Nichtantworter sein muss. Dieser Effekt ist stark abhängig von dem Typ der Erhebung und zentral von der Antwortrate. Vor allem aus diesem Grund muss die Antwortrate einer Erhebung immer größer als 50% sein - umso höher, umso besser. Erhebungen mit einer sehr geringen Antwortrate erreichen bei ausreichender Stichprobengröße oft statistisch sehr genaue, jedoch völlig falsche Ergebnisse.

Nichtantwort auf Teile einer Erhebung / Item-Non-Response:

Unter Fehlen von Erhebungsmerkmalen wird das Fehlen z.B. einzelner Antworten oder Informationen in einer Befragung verstanden. Diese Daten könnten als "ignorierbar" gewertet werden, wenn sie rein zufällig sind und damit keine Auswirkungen auf das Ergebnis der Befragung haben. In diesem Fall beeinflusst das Fehlen von Erhebungsmerkmalen nur die Wirtschaftlichkeit einer Befragung. Es ist schwierig abzuschätzen, welchen Einfluss dieses Fehlen von Erhebungsmerkmalen auf das Ergebnis der Erhebung haben kann. Im Folgenden sind mögliche Gründe für das Fehlen von Erhebungsmerkmalen angegeben:

  • Vergessen, Nichterinnern, ...
  • Verständnisprobleme im Rahmen der Erhebung
  • Überforderung der Befragten
  • Andere persönliche Gründe
  • Vorsätzliche Falschantworten um z.B. einen guten Eindruck zu hinterlassen
Es ist wichtig zu sehen, dass vor allem Einflussgrößen wie das Fragebogendesign oder der  Interviewer selbst für das Fehlen von Erhebungsmerkmalen relevant sind. Es können eine Reihe von Maßnahmen im Rahmen einer Erhebung gesetzt werden, die helfen, das Ausmaß dieser Art der Nichtantwort zu minimieren:
  • Verbesserung des Layouts von selbstadministrierten Fragebögen
  • Bessere Schulung der Interviewer
  • Sorgfältige Pre-Tests
  • Sorgfältiges Umgehen mit erhobenen Daten
  • Reduzierung der Erinnerungsbarrieren ("memory joggers")
  • Reduzierung von Verständnisproblemen
  • Reduzierung des subjektiven Empfindens des Befragten des Eindringens in die eigene Privatsphäre

Tipps & sonstige Anmerkungen:

Im Rahmen der Durchführung einer Erhebung muss der Reduzierung von Non-response-Effekten (Unit- und Item-Non-Response) höchste Aufmerksamkeit geschenkt werden. Da jedoch dieser Effekt nie ausgeschlossen werden kann, sind folgende zwei Schritte unerlässlich:
  • Die Analyse der Non-Response-Effekte und gegebenenfalls.
  • die Durchführung einer Datengewichtung (Unit-Non-Response) oder die Generierung der fehlenden Daten durch Datenimputation (Item-Non-Response).