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Transkribieren

TRANSKRIPTION
 

Beschreibung:

Die Auswertung von Interviews kann grundsätzlich auf vier Arten erfolgen:

  1. Gedächtnisbasierte Auswertung: Die Auswertung basiert auf den Erinnerungen der Interviewperson und auf stichwortartigen Notizen während des Interviews
  2. Protokollbasierte Auswertung: Die Auswertung basiert auf einem Protokoll, dass während oder im Anschluss an das Interview erstellt wird.
  3. Audiobasierte Auswertung: Die Auswertung basiert auf einer verkürzten Transkription, die nur die wesentlichsten Inhalte des Interviews bzw. der Audioaufzeichnung enthalten.
  4. Transkriptbasierte Auswertung: Die Auswertung basiert auf einer vollständigen Transkription  des Interviews bzw. der Audioaufzeichnung

Die Transkription (nach der Wortbedeutung "Umschrift") ist die Übertragung sprachlicher Ausdrücke (meist aus einer Audioaufzeichnung, z.B. aus einem Interview) in eine schriftliche Form. Diese schriftliche Form ist dann Grundlage für die Auswertung, z.B. über eine Inhaltsanalyse.

Um qualitative Interviews analysieren zu können ist es somit notwendig, eine schriftliche Transkription der Interviews anzufertigen. Hierfür existieren unterschiedliche Arten der Transkription, ohne dass sich ein verbindlicher Standard durchgesetzt hat. Es ist – bezogen auf die jeweilige Auswertemethode – zu entscheiden, welche Form der Transkription gewählt werden sollte. Da die Erstellung einer Transkription relativ aufwendig ist, empfiehlt sich ein pragmatisches Vorgehen. Die Genauigkeit der Transkription sollte dabei das nötige Maß für die gewählte Auswertemethode nicht übersteigen. Dies umfasst den Umgang mit Längen der Pausen, Tonfall, Lautstärke, nonverbale Aspekte etc.

Folgende Aspekte sollten bei einer Transkription Berücksichtigung finden:

  • Zeilennummerierung
  • Kodierung der Personen (z.B. für Interviewpersonal I1, I2 etc., für befragte Personen B1, B2 etc.)
  • Nonverbale Äußerungen (z.B. B4 hustet)
  • Pausen (z.B. pro Sekunde ein Punkt, Strichsysteme oder die konkrete Zeitangabe)
  • Situative Geräusche (z.B. in eckiger Klammer [Hund bellt laut])
  • Auffällige Betonungen kennzeichnen (z.B. unterstreichen)
  • Nonverbale Kommunikation (z.B. Gestik, Mimik, in eckiger Klammer [B1 schaut verärgert])
  • Unverständliches festhalten und markieren (z.B. als Pause in einer Klammer)
  • Vermuteter Wortlaut bei schlechtverständlichen Sequenzen markieren (z.B. in Klammer schreiben)

Tipps & sonstige Anmerkungen:

  • Vor dem ersten Schritt der Transkription sollte die Auswertemethode festgelegt werden. Diese bestimmt die Genauigkeit der Transkription und damit maßgeblich den Aufwand.
  • Die Erstellung einer Transkription sollte von Konzentration und Hausverstand begleitet sein. Je nach persönlichen Vorlieben und Fähigkeiten kann mit wenigen oder vielen Pausen gearbeitet werden.
  • Die Transkription ist die wichtigste Grundlage für die Auswertung und Interpretation von Erhebungsdaten. Eine schlechte Transkription (lückenhaft, nicht gewissenhaft, unstrukturiert etc.) macht sich spätestens bei der Auswertung negativ bemerkbar.