ExperimentBeschreibung: Ein Experiment bzw. die wichtigsten Merkmale des experimentellen Vorgehens umfassen folgende Grundlogik: WENN A → DANN B Jede Problemstellung bedarf eines angemessenen, praktisch realisierbaren Designs, das meist eine Methode zur systematischen Veränderung von A beinhaltet. Dann wird die Auswirkung, das Ergebnis (B) systematisch erfasst, um festzustellen, ob die Veränderung eingetreten ist, die aufgrund der Veränderung von A erwartet wurde. Wenn dies der Fall ist, kann (mit einer statistischen Wahrscheinlichkeit) von der Gültigkeit der Grundbehauptung "wenn A dann B" ausgegangen werden. Beim experimentellen Ansatz geht es immer um den Zusammenhang von "vorher" und "nachher", von A (unabhängige Variable, Einflussgrößen) und B (Auswirkung). Die unabhängige Variable, oft auch "Testvariable" genannt, ist die Variable, deren Einfluss von Interesse ist. Feldexperiment: Dieses findet nicht in einem speziellen Untersuchungsraum, sondern im jeweils natürlichen Umfeld statt. Ein Vorteil des Feldexperiments ist damit die große Realitätsnähe und Natürlichkeit der experimentellen Bedingungen. Nachteile liegen darin, dass es in der Realität nicht möglich ist, alle Einflussgrößen (A) zu kennen und zu erfassen. Damit sind viele Interaktionen zwischen den unbekannten Variablen (A) nicht bekannt bzw. können die Auswirkungen (B) oft nicht eindeutig den unabhängigen Variablen zugewiesen werden. In Feldexperimenten ist die Untersuchungssituation schlechter kontrollierbar. Laborexperiment: Dieses wird immer in einem künstlich geschaffenen Umfeld durchgeführt. Alle Einflussgrößen (A), die das Ergebnis (B) beeinflussen, sollten unter Kontrolle des Experimentdesigns und damit bekannt und erfassbar sein. Der Vorteil von Laborexperimenten liegt in der Kontrollierbarkeit und Manipulierbarkeit der Testsituation, verbunden mit dem Nachteil der oft mangelnden "Natürlichkeit" der experimentellen Situation, was wiederum einen Einfluss auf die Ergebnisse haben kann. Ein Laborexperiment weist tendenziell eine höhere interne Validität, ein Feldexperiment eine höhere externe Validität auf. Laborexperimenten erfüllen meist leichter die Anforderungen an Experimente im engeren Sinne: Sie lassen sich leichter wiederholen (Rekonstruierbarkeit) und unabhängige Variablen lassen sich besser kontrollieren. Feldexperimente weisen wiederum eine große Realitätsnähe auf, was in vielen Situationen eine wichtige Voraussetzung ist. Projektives Experiment: Vor dem Beginn der Untersuchung wird eine künstliche Testbedingung hergestellt und die unabhängige Variable verändert. Während des Experiments wird die Wirkung dieser Veränderung auf die abhängige Variable untersucht. Der Forscher schafft somit von sich aus die Bedingungen, die das zu untersuchende Geschehen beeinflussen. Damit wird die Wirkung der Veränderung einer oder mehrerer unabhängigen Variablen (Einflussgrößen) auf eine unabhängige Variable untersucht. In diesem Fall wird A systematisch verändert und die Auswirkung auf B untersucht. Beispiel: Eine Gruppe von Studierenden bekommen ein Wissenschaftscoaching, eine Kontrollgruppe nicht. Danach wird in Labor-Tests das praxis- und umsetzungsrelevante Wissen zur Erarbeitung und Abschluss der Masterarbeit abgefragt/getestet. Beispiel: Über eine Befragung wird festgestellt, welche Studierenden ein Wissenschaftscoaching erhalten haben, und welche nicht. Danach wird in Labor-Tests das praxis- und umsetzungsrelevante Wissen zur Erarbeitung und Abschluss der Masterarbeit abgefragt/getestet. Tipps & sonstige Anmerkungen:
|