Abschlussarbeit.at

Gendergerechte Sprache

GENDERGERECHTS SPRACHE
 

Beschreibung:

Bei der Erstellung wissenschaftlicher Arbeiten ist darauf zu achten, dass die Formulierungen möglichst richtig, in weiterer Folge möglichst geschlechtsneutral bzw. unter Berücksichtigung beider Geschlechter verfasst werden. Hierfür gibt es unterschiedliche Anwendungsmöglichkeiten, weshalb unbedingt die Vorgaben der jeweiligen Hochschule zu beachten sind.

Gendergerechte Sprache hat sich in den letzten Jahren in sehr vielen Bereichen durchgesetzt. Teilweise wurde dieses Thema auch übertrieben, womit manche Texte kaum noch lesbar sind. Eine Arbeit über "Tormann(frau)trainer(trainerinnen)" ist gendergerecht kaum schreibbar. In vielen Fällen ist die Beachtung der weiblichen Form jedoch eine Frage der Korrektheit. Arbeiten über z.B. Volks- oder Grundschullehrer gehen am Thema vorbei, wenn in der betrachteten Schule nur Frauen als Lehrerinnen tätig sind. In diesem Fall wäre es einfach falsch von Lehrern zu sprechen, wenn es nur Lehrerinnen sind.

Die grammatikalisch sauberste Möglichkeit ist jene, von der weiblichen und der männlichen Form getrennt zu sprechen (z.B. Studentinnen und Studenten). Dabei ist jedoch darauf zu achten, dass der Text gut lesbar bleibt. Um die Lesbarkeit zu begünstigen hat sich in den letzten Jahren bei vielen Ausdrücken eine "neutrale" Version etabliert (z.B. Studierende), welche jedoch das Problem beinhalten, dass sie im Singular wiederum geschlechtsspezifisch sind (der Studierende, die Studierende). Ebenso ist die neutrale Form sinngemäß nicht korrekt, da eine Studentin oder ein Student eine Person ist, welche ein Studium belegt hat, ein oder eine Studierende jedoch eine Person ist, die gerade die Tätigkeit "Studieren" ausübt, also gerade im Hörsaal sitzt oder lernt.

Häufig wird auch das sogenannte "Binnen-I" (StudentInnen) angewandt, welches grammatikalisch gesehen jedoch nicht korrekt ist. Eine andere Möglichkeit ist die Verwendung eines Schrägstriches (Student/inn/en) oder einer Klammer (Student(inn)en). Nicht korrekt ist es, nur die weibliche Form zu verwenden (Studentinnen), außer es handelt sich tatsächlich um eine Gruppe welche ausschließlich aus weiblichen Personen besteht.

Zu vermeiden sind auch sogenannte Tautologien (z.B. weibliche Studentinnen). Das Wort Studentin ist die weibliche Form von Student, weshalb das vorangestellte Adjektiv "weiblich" überflüssig ist. Ebenfalls ist zu beachten, dass es in der Stammform sächliche Ausdrücke gibt, die weder in eine männliche noch in eine weibliche Form zu bringen sind! Z.B.: das Mitglied – die Mitglieder, es gibt keine Mitgliederinnen.

Tipps & sonstige Anmerkungen:

  • Es sind unbedingt die Vorgaben der eigenen Hochschule bzw. der Bereuung zu beachten.
  • Texte sind unter Berücksichtigung beider Geschlechter zu formulieren, es muss jedoch unbedingt die Lesbarkeit erhalten bleiben.
  • Die Frage: "Kann ich (als Autorin oder Autor) damit leben, wenn meine Texte nicht gendergerecht formuliert sind, ist nicht relevant. Relevant ist vielmehr, ob die Leserin bzw. der Leser meiner Arbeit dies so sieht bzw. ob ich in Kauf nehme, Leserinnen bzw. Leser durch das "Nicht-Beachten" gendergerechter Formulierungen zu verärgern.
  • In vielen Fällen ist es falsch, nur die männliche Form zu verwenden. Es gibt nun mal nicht nur Ärzte und Lehrer sondern auch Ärztinnen und Lehrerinnen.