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Stil und Ausdrucksweise

SPRACHSTIL UND AUSDRUCKSWEISE
 

Beschreibung:

Wissenschaftliche Arbeiten behandeln fast ausnahmslos Sachthemen und sind daher sachlich und neutral, ohne Verwendung von persönlichen Wertungen zu verfassen. Alle Textelemente sind eindeutig und unmissverständlich zu wählen. Die wissenschaftliche Arbeit ist so zu schreiben, dass Sie auch durch fachfremde Personen verstanden werden kann und leicht lesbar ist, dennoch darf der Schreibstil nicht plump wirken. Jedenfalls zu vermeiden ist jede Art von Journalismen, Übertreibungen, diffusen und nicht eindeutigen Darstellungen etc.

Viele Studierende, die der deutschen Sprache durchaus mächtig sind, denken, sie müssen in der wissenschaftlichen Arbeit einen Sprachstil annehmen, der möglichst von langen Schachtelsätzen und Fremdworten geprägt ist. Nur schwer verständliche Texte haben Gehalt und sind wissenschaftlich. Genau das Gegenteil ist der Fall: Einfach, neutral, sachlich klar … so sollten wissenschaftliche Arbeiten formuliert sein.

Zu vermeiden sind auch alle Arten von ich-, wir- oder man-Formen in der Arbeit. Auch ein "aus Sicht des Autors" ist eine persönliche Wertung und ist daher zu unterlassen. Es sind Sachverhalte darzustellen und zu begründen.

Da eine wissenschaftliche Arbeit klar und präzise zu formulieren ist, sind auch sämtliche "vorsichtige" Formulierungen zu vermeiden. Dazu zählt z.B. auch der Konjunktiv. "Könnte", "sollte", "müsste", eventuell auch noch in der Kombination mit "man" (.. sollte man …) verdeutlichen nur, dass die Autorin oder der Autor der Arbeit sehr unsicher ist und den eigenen Ergebnissen nicht vertraut. Auch hier gilt: "Unter der Annahme, dass … , gilt …" ist wesentlich präziser als "man könnte …"! Ebenso sind Füllworte wie "wohl" oder "irgendwie", welche ebenso Unsicherheiten zum Ausdruck bringen, zu vermeiden.

Die in einer Arbeit beschriebenen Sachverhalte gelten auch zum Zeitpunkt des Lesens. Eine wissenschaftliche Arbeit ist daher grundsätzlich in der Gegenwartsform zu schreiben. Nur Handlungen, die in der Vergangenheit liegen und bereits abgeschlossen sind, sind auch in der Vergangenheitsform zu schreiben. Wird in der Arbeit erwähnt, dass Befragungen durchgeführt wurden, so ist die Vergangenheitsform anzuwenden, da die Befragungen ja tatsächlich schon abgeschlossen sind. Werden die Ergebnisse der Befragung hingegen interpretiert, so wird nicht geschrieben, wie die Leute geantwortet haben (z.B.: "25 Prozent der befragten Personen haben angegeben, dass sie gerne Gurken essen." Dies ist ein Erzählstil, und sollte vermieden werden). Vielmehr werden klar und neutral Ergebnisse dargestellt (z.B.: "Die Untersuchung zeigt, dass 25 Prozent der Studierenden gerne Gurken essen."), welches zum Zeitpunkt der Fertigstellung der Arbeit und beim Lesen mit hoher Wahrscheinlichkeit noch immer Gültigkeit haben wird.

Tipps & sonstige Anmerkungen:

  • Die Arbeit ist sachlich neutral und korrekt zu verfassen. Es gibt keine persönlichen Wertungen in einer wissenschaftlichen Arbeit.
  • Eine wissenschaftliche Arbeit unterscheidet sich klar von einem Schulaufsatz. Ein Erzählstil ist nicht zulässig.
  • Es sind keine Journalismen zu verwenden.
  • "Ich-", "Wir-" oder, Man-Formulierungen" oder Konjunktive sind in wissenschaftlichen Arbeiten zu vermeiden